Im Sommersemester bietet Herr Prof. Dr. Kai Ambos ein Seminar zu aktuellen Themen im Völkerstrafrecht an.
Nähere Informationen finden Sie hier: Seminar
Publikum
Gesprächsaustausch
Aufgestellte Kommentarliteratur
Seitenaufnahme der Literatur
Podium
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambosbei der Vorstellung
Die Gäste hören interessiert zu
Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos bei der Rede
Gruppenportrait
Weiteres Gruppenportrait
Das Vorhaben wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung zahlreicher Einzelpersonen und Institutionen. Zunächst ist hier das Juristische Seminar der Universität Göttingen, insbesondere das Bibliothekspersonal, zu nennen. Sodann haben sich die Mitarbeiter des Lehrstuhls nach Kräften für das Projekt eingesetzt. Last but not least gilt unser Dank den zahlreichen individuellen und institutionellen Schenkern.
Hier eine (unvollständige) Liste von Einzelpersonen und Institutionen, die den Aufbau der „Bibliothek für ausländisches und internationales Straf- und Strafprozessrecht“ unterstützt haben. Diese Liste erhalten Sie auch hier im PDF.
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Preis des Stiftungsrates 2006 Richter LG Prof. Dr. Kai Ambos hat für seine Bibliothek den Preis des Stiftungsrates 2006 in der Kategorie "Fundraising für die Stiftungsuniversität Göttingen" erhalten. |
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Zeitungsartikel Göttinger Tageblatt, 19.08.2006
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Brief von Prof. Dr. Claus Roxin |
Der Aufbau der Bibliothek zum ausländischen und internationalen Strafrecht und Strafprozessrecht hat sich zunächst in vier Schritten vollzogen:
1. |
Zunächst wurde in Abstimmung mit dem juristischen Seminar eine neue Systematik erstellt und von der Bibliothek im September 2003 im Zuge der Revision umgesetzt. Diese Systematik enthält folgende Signaturen und Sachbereiche (Liste hier):
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2. |
Dann wurde damit begonnen, den schon existierenden Bücherbestand auf zu diesen neuen Sachbereichen gehörende Titel zu durchforsten. Diese Titel wurden sodann in den neuen Bibliotheksbereich eingestellt. Dieser Prozess der Identifikation vorhandener Literatur ist inzwischen abgeschlossen, doch es finden sich immer noch Titel, die in die neue Bibliothek gehören.
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3. |
Zeitgleich wurde der existierende Zeitschriftenbestand in Absprache mit den strafrechtlichen Kollegen aktualisiert und internationalisiert. Eine Liste der neu bestellten und sonstigen ausländischen und internationalen Zeitschriften findet sich hier. Die aktuellen Zeitschriften werden werden in eigens dafür angeschafften Ablagefächern in einem gesonderten Raum abgelegt. Darüberhinaus verfügt die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, die sich direkt auf dem Campus befindet, über zahlreiche ausländische und internationale juristische Zeitschriften in Papierform und/oder im elektronischen Volltext, auch im Bereich des Strafrechts und der Rechtsvergleichung.
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4. |
Ebenfalls zeitgleich wurden an ausländische Strafrechtskollegen und –kolleginnen sowie Verlage Briefe mit der Bitte um Buchspenden in mehreren Sprachen versendet. Darin wurde das Projekt erklärt, auf die finanziellen Nöte der Universität hingewiesen und um eine Buchspende gebeten. Diese Briefe wurden an Kollegen/-innen in England, Italien, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien und Lateinamerika versendet. Diese Aktion hat bisher zu einem erfreulichen und unerwarteten Rücklauf geführt: Es sind hunderte von Büchern aus Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Italien, Kolumbien, Mexiko, Peru, Österreich, Schweiz und Spanien eingegangen (Katalog hier).Dieser Prozeß setzt sich kontinuierlich fort und die Bücher werden nach und nach eingestellt.
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In der zweiten Phase wurden folgende weitere Schritte unternommen:
1. |
Versendung der unter 4. genannten Briefe an weitere Kollegen/-innen, insbesondere aus Frankreich und dem Bereich des common law (Großbritannien, Kanada, USA etc.). |
2. |
Erwerb der nach der „Spendenaktion“ noch fehlenden (grundlegende) Werke aus Eigenmitteln der Fakultät und/oder Drittmitteln. Der Schwerpunkt der Investitionen lag und liegt hier im Bereich der europäischen Kernländer und der wichtigen common law Staaten (insbesondere USA) sowie im supranationalen (Völker- und europäischen) Strafrecht. |
Das mittel- bzw. langfristige Ziel dieses Projekts ist die Schaffung einer – mehr oder weniger – vollständigen und aktualisierten Bibliothek zum ausländischen Straf- und Strafprozessrecht mit Schwerpunkt romanische und common law Länder sowie zum internationalen Strafrecht mit Schwerpunkt Völker- und europäisches Strafrecht. Damit sind folgende hochschul- und ausbildungspolitische Unterziele verbunden:
- Schaffung eines attraktiven Forschungsstandorts für ausländische Gastwissenschaftler (Doktoranden, Post-Docs, Professoren etc.) und ggf. auch Praktiker.
- Positionierung der Universität Göttingen als Zentrum ausländischer und internationaler strafrechtlicher Forschung (in Ergänzung des medizinstrafrechtlichen und kriminologischen Schwerpunkts).
- Schaffung einer bibliographischen Grundlage für die ab WS 2004/05 anzubietende Schwerpunktausbildung im ausländischen und internationalen Strafrecht.
Zur Erreichung dieser Ziele wurde außerdem ein separater Raum für ausländische Gastwissenschaftler zur Verfügung gestellt. Im August 2020 zählt die Bibliothek über 17.000 Bände und etwa 120 internationale Zeitschriften in Papierform (Katalog hier).
Parallel zum Aufbau dieser Bibliothek innerhalb des juristischen Seminars wird am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und internationales Strafrecht eine kleinere Bibliothek, die überwiegend aus Privatbeständen des Lehrstuhlinhabers besteht, aufgebaut und auch für Studierende und Wissenschaftler zugänglich gemacht.
Das Vorhaben wäre nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung zahlreicher Einzelpersonen und Institutionen. Zunächst ist hier das Juristische Seminar der Universität Göttingen, insbesondere das Bibliothekspersonal, zu nennen. Sodann haben sich die Mitarbeiter des Lehrstuhls nach Kräften für das Projekt eingesetzt. Last but not least gilt unser Dank den zahlreichen individuellen und institutionellen Schenkern.
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Neue Veröffentlichungen & Interviews
Aufsatz von Herrn Prof. Ambos und Ivan Ricardo Morales Chinome, LL.M, DRiZ, 01/2025: "Zwei Jahre Politik des totalen Friedens in Kolumbien"
Treatise on International Criminal Law, Volume III: International Criminal Procedure (Neue Auflage) vom 12.12.2024:
Link zum Shop der Oxford University Press
Link zum Buch: "Apartheid in Palästina?", Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Westend Verlag, Erscheinungsdatum am 08.04.2024
s. auch hier den Flyer zum Buch
Book Review: Apartheid in Palästina?", Norman Paech, Völkerrechtsblog, 27.07.2024
Buchrezension, Harry Gerson, ZfIStw, 03/2024
"Krieg mit den Kampfbegriffen", Rezension aus der Frankfurter Allgemeine, 07.05.2024
"Kai Ambos: Apartheid in Palästina?", Lesart, Deutschlandfunk Kultur, 20.04.2024
"Israel und die Palästinenser: Objektiv liegen Merkmale eines Apartheid-Systems vor", Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Telepolis, 17.04.2024
"Apartheid in Palästina und Klimaschutz ist weiblich" , WDR Politikum - der Meinungspodcast (ab Min. 03:13), vom 12.04.2024
"Die Lage in Israel, ab Minute 59" , Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Podcast "FAZ Einspruch" vom 10.04.2024
"Andere Staaten dürfen ein solches System in keiner Weise unterstützen", Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Overton Magazin, 09.04.2024
"Gradmesser der Besatzungsherrschaft", Ronen Steinke, Rezension in der Süddeutschen Zeitung, 07.04.2024
Rezension aus der Berliner Zeitung, 28.03.24:
Während Ambos sich zuvor mit der „Doppelmoral“ des Westens im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine befasst hat – ebenfalls im Westend-Verlag erschienen – gilt seine Aufmerksamkeit nun der Frage, ob und wenn ja, inwieweit Apartheid in Palästina herrscht.
Ambos legt in seinem Buch dar, dass der Apartheidvorwurf um einiges älter ist als die jüngere Debatte, ausgelöst durch die Berichte der Menschenrechtsorganisationen Human Rights Watch und Amnesty International. Man erfährt dazu weiter, dass sich erste Ansätze schon in den Veröffentlichungen einiger palästinensischer Intellektueller in den 1960er-Jahren finden und dass in den 1970er-Jahren Rassismus und Zionismus in Resolutionen der UN-Generalversammlung gleichgestellt wurden. Explizit wurde der Apartheidvorwurf dann erstmals auf der Weltkonferenz gegen Rassismus 2001 im südafrikanischen Durban erhoben. Er wurde in Bezug auf „die ethnische Säuberung der arabischen Bevölkerung im historischen Palästina“ erwähnt und die „ausländische Besatzung auf der Grundlage von Siedlungen“ wurde als „eine neue Apartheid“ bezeichnet.
Allerdings beantwortet Ambos die von ihm formulierte Frage „Apartheid in Palästina?“ nach Eindruck des Rezensenten eher ambivalent.
- „Unmenschliche Handlungen“, die denen in Art. 7 Abs. 1 IStGH „ähnlich“ sind
- Die Existenz eines „institutionalisierten Regimes der systematischen Unterdrückung und Beherrschung einer rassistischen Gruppe oder Gruppen“
- Die (spezifische) „Absicht der Aufrechterhaltung“ des so definierten Regimes
Richtig ist, dass – wie Ambos betont – es letztlich von den Umständen des Einzelfalles abhängt, ob ein Apartheidvorwurf gegen einen bestimmten Angeklagten vor einem unabhängigen Gericht Bestand haben kann. Aber das betrifft die strikte völkerstrafrechtliche Individualverantwortung. Es erscheint zu einseitig, die Beantwortung der Frage nach „Apartheid in Palästina“ allein durch das Anlegen des völkerstrafrechtlichen Maßstabes vorzunehmen. Für die weitere Forschung sieht der Rezensent deshalb vor allem in jenem Teil des Buches von Ambos, der sich dezidiert mit der Frage nach Apartheid in den besetzten Gebieten Palästinas jenseits des Völkerstrafrechts befasst, weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Es sind dies dann keine abstrakten Überlegungen mehr, wie sie Ambos nach seinem jetzigen Erkenntnisstand aber offenbar versteht.
Kai Ambos: Apartheid in Palästina? Eine historisch-völkerrechtliche Untersuchung. Westend, Frankfurt a. M. 2024, 256 Seiten, 25 Euro
Prof. Kai Ambos im Podcast "Politisches Feuilleton": Deutschsein auf Bewährung?, Deutschlandfunk Kultur, 30.01.2025
Text dazu: "Zur Strafe nicht mehr deutsch"
Vortrag zum Thema: Völker(straf)recht in Bedrängnis: Was bleibt von der Weltfriedensordnung?
von Prof. Kai Ambos, Vortragsveranstaltung der Polytechnischen Gesellschaft, Frankfurt, 28.01.2025
Podcast mit Herrn Prof. Ambos zur Frage der Staatsräson: "Was bedeutet eigentlich Staatsräson?", Deutschlandfunk Kultur, 03.12.2024
Verschriftlichung des Podcasts (Pdf): "Staatsräson: Dekonstruktion eines überholten Konzepts"
"Rechtsbruch mit Ansage", Beitrag von Prof. Ambos, Verfassungsblog, 25.02.2025
"ICJ Advisory Opinion", Kai Ambos (ed.), The 2024 ICJ Advisory Opinion on the Occupied Palestinian Territory, Verfassungsbooks, 2024; PDF dazu
"Die Macht des Stärkeren - Wie stabil ist das internationale Recht?", Diskussion mit Prof. Ambos et. al., Gesprächsrunde bei SWR Kultur, 02.12.2024
"Verhältnismäßigkeit kaum zu begründen", Gespräch mit Prof. Ambos, HNA, 28.11.2024
"Wird Deutschland sich an Netanyahus Haftbefehl halten?", Interview mit Herrn Ambos ab Min. 3:30, DW arabic, 25.11.2024
Hinweis auf: Gerichtliche Streitbeilegung statt Gewalt, von Prof. Ambos, Wissenschaft und Frieden, 4/2024: Link zur Website
"Welche Verpflichtungen hat eine Besatzungsmacht den Zivilisten gegenüber?", Interview mit Herrn Prof. Ambos zur Rolle Israels als Besatzungsmacht, HR Info, 13.11.2024
"Den Haag vs.Berlin? Deutsche Außenpolitik in Nahost zwischen Völkerrecht und Staatsräson", Expertengespräch mit Herrn Ambos et al., medico international, 25.10.2024
"What International Law says about Israel's Invasion of Lebanon", Interview mit Herrn Ambos et al., New York Times, 12.10.2024
"The 2024 ICJ Advisory Opinion on the Occupied Palestinian Territory - An Introduction", Beitrag von Herrn Prof. Ambos, Verfassungsblog, 09.10.2024
"Criminal "Apartheid" in the occupied territory? A call for more nuanced approach from the perspective of international criminal law", Kai Ambos, Fordham International Law Journal, 2024
"Steht die Nahost-Region vor einem großen Krieg?", Herr Prof. Ambos im Gespräch, Deutschlandfunk, 04.10.2024
"Complementarity and the German Amicus Curiae Submission in the ICC Palestine Arrest Warrant Proceedings", Beitrag von Herrn Prof. Ambos, EJIL! Talk - Blog of the European Journal of International Law, 19.08.2024
Beitrag auf Deutsch im Verfassungsblog, 19.08.2024: "Staatsräson vor Völker(straf)recht?"
"From the river to the sea..", nicht per se strafbar, auch nicht gemäß §86a Abs. 1 Nr. 1 StGB", Beitrag von Herrn Prof. Ambos et al., JuristenZeitung, 08.07.2024
"Without Fear Or Favor", Beitrag von Herrn Ambos et al. im Verfassungsblog, 14.06.2024
"Ohne Ansehen der Person", Gastbeitrag von u.a. Herrn Ambos, FAZ Einspruch, 12.06.2024
"Israels Offensive in Rafah und das Völkerrecht", Podcast mit Herrn Ambos, FAZ Einspruch, vom 29.05.2024
"IGH-Urteil zu Rafah - Völkerrechtler: Eingriff in Israels Selbstverteidigungsrecht", Podcast mit Herrn Ambos, Deutschland Funk Aktuell, 25.05.2024
"Selbst der Einfluss der USA auf Israel ist begrenzt", Interview mit Herrn Ambos, Frankfurter Rundschau, 22.05.2024; Artikel als PDF
"Nach meinem Eindruck gibt es enorm viele Beweise", Interview zu den Haftbefehlen gegen Israel und die Hamas mit Prof. Ambos, Zeit Online, 21.05.2024; Artikel als PDF
"Scharfgestellte Staatsräson", Beitrag von Prof. Kai Ambos, Verfassungsblog, 02.05.2024
"Israels Besatzungspolitik: Völkerrechtlich spricht viel für ein Apartheidsystem in den besetzten Gebieten", Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Tagesspiegel, 02.05.2024
"Nicaragua extends the legal battle over Palestine", Beitrag in der ICJ, 12.04.2024
"Apartheid in the Occupied Palestinian Territory?" Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Verfassungsblog, 03.04.2024
"Apartheid in den besetzten palästinensischen Gebieten?", Prof. Dr. Dr. h.c. Kai Ambos, Beitrag in der Frankfurter Allgemeine vom 15.03.2024